Noch mehr über Hermännchen
Hermännchen ist der kleine Sohn vom großen Hermannsdenkmal über Detmold. Seine genaue Herkunft ist ungeklärt. Es kam mit der Post. Ähnlich wie Jim Knopf. Zur Elternschaft gibt es nur Vermutungen. Papa Hermann wurde häufiger mit der Freiheitsstatue aus New York gesehen. Das könnte den Postweg erklären. Metallurgische Gen-Tests fanden nicht statt. Ich nehme an, dass das fehlende Einverständnis mehrerer Tonnen bewaffneten Metalls und eine Dame mit einer riesigen Fackel und schweren Marmortafeln im Arm ausreichende Verhinderungsgründe sind…
Hermännchen ist als kindlich-kritische, liebevolle und liebenswerte, soziale und humorvolle, divers anschlussfähige, nicht aggressiv-patriarchalische Identifikationsfigur angelegt.
„Bla-bla-bla!“ höre ich von hinten. Klar, so würde Hermännchen es niemals sagen. Aber bräuchte es einen schlauen Brief, es hätte kein Problem, dies so zu formulieren.
Es ist also das völlige Gegenteil des Hermann-Klischees. (Sein Papa ist in echt gar nicht so – Leser*innen der Hermännchen-Cartoons wissen das längst.)
Hermännchen wurde im September 2004 geboren. Als Zeitungs-Cartoon und Glosse im Detmolder Kurier.
Dort kommentiert es wach, frech, manchmal klugscheißend, doch niemals bösartig das kleine und große Weltgeschehen.
Oder strauchelt wie wir durch die Höhen und Tiefen des Alltags.
Manchmal hohe Lebenskunst – manchmal einfach hingestreckt vom Unsinn in der Welt.
Hermännchen führt durch Geschichte(n) und Informations-Dickicht und kann doch in den Hintergrund treten, ja, ganz verschwinden. Sogar in den Zeitungs-Cartoons, noch mehr in den Themen-Heften.
In den Zeitungs-Cartoons nimmt Hermännchen weniger Blätter vor den Mund. Bringt, wenn’s gut geht, in zwei, drei Bildern die Dinge auf den Punkt. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Die Hermännchen unterwegs-Hefte sind Themenhefte in Zusammenarbeit mit dem Lippischen Heimatbund, dem Landesverband Lippe und dem Kreis Lippe.
Sie erzählen. Über Stadtgeschichte, von Museen, alten Sprachen oder bedeutsamen Personen.
Sie erklären. Naturphänomene, Denkmäler, Siedlungsgeschichte oder Umwelt- und Artenschutz.
Und das seit 2012.
Sie sollen Neugierde sowohl stillen wie auch wecken. In dieser Reihenfolge.
Sie sollen Kinder UND Erwachsene begeistern und informieren. Hier ist uns die Reihenfolge egal.
Hermännchen agiert seit mindestens 2016 in Musicals und als Projekt-Maskottchen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde Schlangen. Dort weckt und animiert es Kreativität und Selbstbewusstsein.
Hermännchen lässt Kinder selbst antizipieren und entdecken. Vereint mit ihnen in tiefer Solidarität.
Die Spannbreite der Themen ist unbegrenzt. Hermännchen fuchst sich rein. Wie sich Menschen in ihrer besten, neugierigen und lebenspositiven Weise die Welt anschauen und begreifbar machen.
Manchmal fällt Hermännchen dabei kurz auf die Nase. Oder ist nachdenklich, brüskiert, irritiert. Macht einen Spruch – es ist halt Kind, nutzt seine Narrenfreiheit. Aber dann gewinnt der Menschenfreund in ihm, wird kurz der Helm gerichtet und weiter geht’s. Unser Hermännchen ist ja im Inneren immer auch ein wenig Michel von Lönneberga, manchmal kleine Ida. Oder Charlie Brown, manchmal Lucy. Oder Bill Wattersons Calvin. Wie alle Kinder eben. Nicht perfekt. Und trotzdem ganz in Ordnung! Und klugen Wickie kann es auch.
Mit dieser Chuzpe geht‘s immer an den nächsten Cartoon, an das nächste Projekt, das nächste Abenteuer.
Mark Schäferjohann
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